Tätigkeitsbericht 2008/2009
Personelle Situation
Der BEA-Vorstand des Kita-Jahres 2008/2009 hat mit sechs gewählten Mitgliedern begonnen. Im laufe des Jahres ist ein Mitglied ausgeschieden. Die übrigen fünf Mitglieder stellen sich zur Wiederwahl. Wir hoffen stark auf weitere engagierte Eltern, die Interesse und Zeit mitbringen, bei uns mitzuarbeiten.
Volksbegehren „ Kitakinder + Bildung von Anfang an = Gewinn für Berlin “
Ein Schwerpunkt unserer diesjährigen Arbeit lag in der weiteren Unterstützung des auf Initiative des LEAKs gestarteten Volksbegehrens. Nachdem im Sommer 2008 die erste Phase es Volksbegehrens mit der Übergabe von insgesamt 66.181 überaus erfolgreich abgeschlossen wurde, lehnte die Senatsverwaltung den Antrag auf Zulassung zum Volksbegehren ab mit der Begründung, es sei zu teuer. Dabei brachte die Senatsverwaltung Zahlen ins Spiel, die mehr als doppelt so hoch wie die tatsächlichen Ausgaben waren. Gegen diese Entscheidung legten die Initiatoren des Volksbegehrens Einspruch vor dem Landesverfassungsgericht ein. Schon in der Anhörung am 14. Juni 2009 zeichnete sich die Richtung des späteren Urteils ab.
Am 6. Oktober 2009 erklärte das Landesverfassungsgerichtshof das Volksbegehren Kita für zulässig, da der Senatsverwaltung als Exekutive nur die Prüfung der fünf vom Gesetz festgelegten Ablehnungsgründe zusteht. Das Landesverfassungsgericht stellte fest, dass der Volksgesetzgeber dem parlamentarischen Gesetzgeber gleichzusetzen sei, wenn der Volksgesetzgeber die hohen Quoren (gesammelten Stimmen je Stufe) erfüllt und Ausgaben aus dem Gesetz erst im folgenden Haushaltsjahr anfallen. Dieses Urteil stellt einen großen Erfolg dar für die Kitakinder Berlins und stärkt auch die direkte Demokratie.
Nach dem Urteil überstürzten sich die Ereignisse: befördert von der gesamtpolitischen Situation in Berlin handelte Bildungssenator Zöllner mit den Initiatoren des Volksbegehrens einen Stufenplan aus, der jetzt in die aktuellen Änderungen zum Kitagesetz eingearbeitet und zum Jahresende verabschiedet wird. Dabei ist es gelungen, wesentliche Forderungen des Volksbegehrens durchzusetzen. Im Einzelnen wurden folgende Vereinbarungen getroffen:
- Mehr Personal in den Kitas: das geforderte "ein Kind weniger je Vollzeit-Kitaerzieher" wird in zwei Stufen (0,5 in 2010, 0,5 in 2011) umgesetzt.
- Teilzeitplätze (bis zu 7 Stunden) für alle Kitakinder (3-5 Jahre) ohne Bedarfsprüfung wird in drei Stufen umgesetzt (letztes Kitajahr in 2010, vorletztes in 2011, vorvorletztes in 2013).
- Verbesserung des Leitungsschlüssels: die Anzahl der benötigten Kinder für die Freistellung der Leitung wird von jetzt 162 Kindern in zwei Stufen reduziert (2011: 140 Kinder, 2013: 120 Kinder)
- Fünf Stunden Vor- und Nachbereitungszeiten im Gesetz: diese sind ohne Angabe von tatsächlichen Stunden als Aufgaben spezifiziert in die Verordnung zum Kitagesetz ausgenommen worden. Damit sind sie für Eltern als nachfragbare Tätigkeiten erkennbar.
- Fortbildung im Gesetz: dies werden die Träger in ihren Verhandlungen zur Qualitätsvereinbarung und zum Kostenblatt weiter verfolgen müssen.
Dies ist ein überwältigender Erfolg für uns Eltern. Wir bedanken uns bei allen Unterstützern, auch bei den vielen begleitenden Aktionen des KitaBündnisses. Wir werden die Umsetzung der gesetzlichen Verbesserungen begleiten.
4. Reinickendorfer Grundschulmesse
Am 19.09.2009 veranstalteten wir, mit der Unterstützung des Schulamtes und dem BEA-Schulen, die 4. Reinickendorfer Grundschulmesse. Sie fand, wie in den vorhergehenden Jahren, im Atrium statt und war erneut ein voller Erfolg. Die Lehrer und Erzieher der Grundschulen waren sehr engagiert und stellten die Schulen, Hortbereiche, Profile, Projekte und Besonderheiten vor. Einige Schulen wurden auch von ihren Fördervereinen begleitet. Das Schulamt und die Schulpsychologie waren mit kompetenten Mitarbeitern dabei. Sie konnten den Eltern in vielen Gesprächen bei etlichen Fragen weiterhelfen und rundeten so das Angebot der Grundschulmesse ab.
Sowohl die teilnehmenden Schulen als auch die Besucher waren mit dem Vormittag sehr zufrieden. Sie lobten nicht nur das Engagement der Schulen, sondern auch uns als Veranstalter und bedankten sich für die informativen Vorträge, eine gute Organisation und das Catering durch das Atrium.
Den vielen Schulleitern, Lehrern, Erziehern, den Referenten, den Vertretern von der Schulverwaltung, von der AG Sonderschule/Integration/Teilleistungsstörung, vom Landesverband Legasthenie/Dyskalkulie, vom BEA-Schulen und vor allem auch den Mitarbeitern des Atriums - allen, die auch in der Vorbereitung viele Stunden aufgewandt haben, sagt der BEA-Kita Reinickendorf im Namen der Eltern herzlichen Dank für diesen gelungenen Vormittag.
Themenabende
In dem vergangenen Jahr habe wir zwei Themenabende durchgeführt. In dem ersten Abend ging es rund um das Thema „Elternarbeit“. Hier wurden einerseits die rechtlichen Grundlagen vorgestellt, die die Elternarbeit regeln und die Bedeutung der einzelnen Gremien erläutert. Darüber hinaus wurde lebhaft darüber diskutiert, wie diese Regelungen in den einzelnen Einrichtungen mit Leben gefüllt werden können.
Der zweite Themenabend drehte sich um das Thema frühkindliche Sprachförderung. Wie unterstützen Eltern Ihre Kinder am Besten beim Spracherwerb? Wie funktioniert Sprechen lernen überhaupt? Und was ist bei zweisprachiger Erziehung zu beachten. Hierzu hielt Herr Wehke von der Sprachberatungsstelle einen überaus interessanten Vortrag mit anschließender Diskussion.
Beide Abende waren interessant und erfolgreich. Der einzige Wehrmutstropfen war die geringe Resonanz. Wir hoffen, dies im kommenden Jahr verbessern zu können.
Gespräche mit dem Stadtrat und den politischen Parteien
Auch in diesem wir wieder Gespräche mit dem Stadtrat und politischen Parteien der BVV geführt. Aus organisatorischen Gründen haben wir es dieses Jahr nicht geschafft, alle Parteien zu einem Gespräch mit uns einzuladen.
Das Ziel dieser Gespräche ist es einerseits die jugend- und bildungspolitischen Schwerpunkte der Politiker in Erfahrung zu bringen. Andererseits dienen sie aber auch dazu die Politik über die Situation in den Kitas zu informieren und für unsere Belange zu sensibilisieren