Kinder-TÜV
Kinder-TÜV für mehr Chancengerechtigkeit
In der aktuellen bildungspolitischen Diskussion wird Eltern immer häufiger der „Schwarze Peter“ für schlechte Schulleistungen und „mangelndes“ soziales Verhalten von Kindern und Jugendlichen zugeschoben. Dabei wird übersehen, dass viele Eltern Unterstützung für die Erfüllung ihrer erzieherischen Aufgaben und bei der Förderung der Entwicklung Ihrer Kinder benötigen.
Uns erscheint es unerlässlich, der individuellen Entwicklung unserer Kinder bereits in den ersten 6 Lebensjahren staatlicherseits mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Im Hinblick auf zukünftige Bildungs-
Chancen unserer Kinder ist es dringend geboten, ein Frühwarnsystem ("Kinder-TÜV") zur begleitenden Beobachtung einer altersgemäßen Entwicklung der Kinder zu etablieren. Deshalb unterbreiten wir als Diskussionsgrundlage folgenden Vorschlag:
Um die Lebens- und Lernsituation von Kinder effektiv zu verbessern, fordern wir ein System verpflichtender, regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen (im 2. , 4. und 5. – Lebensjahr) aller Kleinkinder, wobei neben medizinischen Aspekten auch die Entwicklung motorischer, sozial-emotionaler, kognitiver und sprachlicher Fähigkeiten überprüft werden muss. Mit diesen Vorsorgeuntersuchungen bei geeigneten fachkompetenten Einrichtungen müssen Beratungsgespräche mit allen Erziehungsberechtigten verbunden werden.
In Abhängigkeit von dem beim Kind festgestellten Förderbedarf sind den Erziehungsberechtigten verschiedene Möglichkeiten zur Förderung der Kinder vorzuschlagen. In Zusammenarbeit mit den Eltern werden entsprechende Fördermaßnahmen gefunden und die verbindliche Teilnahme sichergestellt. Dabei haben die Erziehungsberechtigten die freie Wahl eines geeigneten Trägers.
Ziel der Fördermaßnahmen muss es sein, die Schulfähigkeit aller Kinder, entsprechend ihrer Fähigkeiten zu entwickeln. Dem Erwerb der notwendigen sozialen und sprachlichen Kompetenzen gilt dabei besonderes Augenmerk.
Nur wenn Defizite schon in den ersten Lebensjahren frühest möglich erkannt werden und Kindern sinnvolle Fördermaßnahmen und Therapien zugänglich gemacht werden, sind Eltern in der Lage, die Weichen für eine optimale Entwicklung ihrer Kinder zu stellen. Dabei ist auch die Erreichbarkeit (Anbindung an Kita und Schule) und die größtmögliche Akzeptanz (Zusammenarbeit von Eltern, Therapeuten, Erziehern, Lehrern, etc.) der therapeutischen Angeboten zu gewährleisten.
Von einer Landesregierung, die mit dem Wahlversprechen sich für die Bildung unserer Kinder einzusetzen angetreten ist, die in ihren Koalitionspapieren von Kitas und Schulen als Bildungseinrichtungen spricht, erwarten wir nicht massiven Personalabbau in der Kinder- und Jugendhilfe, sondern verstärkten Einsatz für mehr Chancengerechtigkeit.
Für die gemeinsame Arbeitsgruppe der Bezirkselternausschüsse Schule und Kita in Reinickendorf:
AG Rahmenbedingungen und Voraussetzungen für Chancengerechtigkeit in Bildung
Gudrun Heindl-Gebert BEA-Schule
Gabriele Hitzeroth BEA-Schule
Thomas Kersten BEA-Schule
Ingo Konwischer BEA-Schule
Heike Mohaupt BEA-Kita
Harald Muschner BEA-Schule
Inka Reetz BEA-Kita
Margit Reinelt BEA-Schule
Julia Schuleri BEA-Kita
Katja Schumann BEA-Kita
Christine Stolberg-Goetze BEA-Schule
Frank Zwiener BEA-Kita