Stellungnahme Sparmaßnahmen
Stellungnahme zu den aktuellen Sparmaßnahmen
„Wir sparen für die Jugend, nicht an der Jugend!“
Ein großer und angenehmer Satz in den Koalitionsvereinbarungen unserer regierenden Parteien. Leider muss man aber sehr schnell feststellen, dass es eben nur ein Satz ist und mit der wahren Politik unserer „Mächtigen“ nicht viel zu tun hat. Alles in allem liest sich das Koalitionspapier wie ein schönes Märchen und lässt auf Verbesserung der Kita Situation hoffen, hinterfragt man jedoch einige Aussagen und betrachtet die geplanten Sparmaßnahmen, so merkt man schnell, es wird gespart und wegrationalisiert das es nur so kracht. Und??? Wer ist der leidtragende in diesem Wettrennen „wer kann wo am meisten sparen?“ natürlich unsere Kleinsten. Die, die eigentlich am meisten brauchen werden an dem bisschen was sie noch haben an allen Ecken und Enden beschnitten.
Nicht nur dass immer mehr Gelder für Notwendigkeiten gekürzt werden oder gar wegfallen, sondern die ohnehin schon miserable Personalsituation wird noch weiter verschlechtert. Selbstverständlich wird alles in nette kleine Sätze verpackt. Zum Beispiel heißt es, dass Kitas als Bildungs- und Erziehungseinrichtung weiter entwickelt und die begonnene Qualitätsoffensive weiter fortgeführt werden wird. Ein bildungspolitischer Schwerpunkt ist die Intensivierung der Sprachförderung. Kita Erzieher/innen sind durch Aus- und Weiterbildung in Methoden interkulturellen Lernens, Sprachförderung, Eltern-und Gemeinwesenarbeit weiter zu qualifizieren. Kita als Bildungseinrichtung.
Hört sich gut an, aber wie verhält sich das zu den Sparmaßnahmen und zur Verschlechterung der Personalsituation. So wird, zum Beispiel, der Hortschlüssel hochgesetzt, dass heißt wo sich eine Erzieherin bisher um 16 Kinder kümmern musste, wird sie in Zukunft mit 22 sie fordernde Kinder zu tun haben. In Personalstellen ausgedrückt handelt es sich hierbei um die Einsparung von 44 Stellen. Des weiteren wird auch die Kita-Leitung in Zukunft viel Arbeit mit nach Hause nehmen müssen, da auch an diesem Schlüssel kräftig rumgepfeilt wurde. Wo es früher bei 100 Kindern eine Freistellung gab, wird der Leitung nun erst bei 167 Kindern gestattet sich ganz der wichtigen Leitungsarbeit hinzugeben. Da aber die Organisation einer Kita doch sehr Arbeitsintensiv ist, wird sich diese Nichtfreistellung nicht unerheblich auf die Arbeit mit unseren Kindern auswirken. Denn rechnet man sich die ganze Geschichte mal durch, handelt es sich hier in Reinickendorf um 32,26 Stellen die wegfallen. Des weiteren sollen in Zukunft Praktikantenstellen zu 20% auf den Personalschlüssel angerechnet werden, das heißt, hier werden noch mal 4,5 Stellen weggekürzt.
Alles in allem bedeutet die Koalition für unseren Bezirk Reinickendorf eine Einsparung von ca. 82,5 !!! Stellen.
Und als wäre das nicht schon genug Grund sich zu Sorgen, bliebe da noch die Frage nach den freien Trägern.
So sollen bis zu Ende der Legislaturperiode 2/3 aller Kitaplätze in die freie Trägerschaft wechseln.
Natürlich geschieht auch das nicht ohne Hintergedanken und auch klar ist, dass sich diese Gedanken nicht um das Wohl unsere Kinder drehen.
Fest steht, nichts wird sich ändern, wenn wir weiterhin die Füße stillhalten und zusehen. Uns zu sagen, wir können so oder so nichts tun, ist nicht der richtige Weg.
Wir, die Eltern, müssen aufstehen und sagen und wenn keiner zuhört auch schreien, dass die Politiker sich nicht auf Kosten unserer Kinder die Taschen vollstopfen können, um sich hinterher zu beschweren, dass die Jugend zu nichts mehr taugt.
Denn wenn es so weiter geht, entwickeln sich die Kitas zu reinen Aufbewahrungsanstalten und das wird wohl oder übel das aus für eine mehr oder minder Sorgenfreie und glückliche Zukunft für uns alle.
Deshalb fordert der BEA- Reinickendorf:
- Einhaltung der Wahlversprechen
- keine weiteren Sparmaßnahmen und Kürzungen im gesamten Kitabereich
- Erhaltung aller pädagogischen Kräfte